Sam Jost

Enttäuscht vom Nikon Z24-70 f/4 Zoom

Mit der Nikon Z7 zusammen habe ich mir das 24-70 f/4 Kit-Zoom gekauft. Von Nikon selber in den höchsten Tönen gelobt, von Digilloyd als “so lala” abgehakt, dachte ich “abgeblendet wirds ja wohl gut sein” - Pustekuchen. Beim sichten der Fotos für den diesjährigen Tietze-Kalender wunderte ich mich, dass die Fotos aus der neuen Nikon Z7 nicht so scharf wirken wie die aus der inzwischen 12 Jahre alten Nikon D800E – und liegen tuts vermutlich vor allem am Objektiv. Im Detail (Mikrokontrast würde Digilloyd sagen) bildet das Zoom-Objektiv einfach nicht so gut ab wie beispielsweise das Nikkor 85mm f/1,4.

Aus Neugierde habe ich die beiden Objektive mal mit FocalPro durchgemessen und verglichen. Auf der linken Seite ist das Nikkor AF-S 85mm f/1,4, auf der rechten das Z 24-70mm f/4 bei 70mm.

Offenblendig löst die lichtstarke Festbrennweite natürlich bei weitem nicht so gut auf wie abgeblendet, und der Kit-Zoom verliert abgeblendet stärker, doch das beides liegt einfach an den unterschiedlichen Blendenbereichen der beiden Objektive: Während die 85mm Festbrennweite von f/1,4 bis f/16 geht, geht das 24-70mm Zoom von f/4 bis f/22. Stelle ich zum Vergleich mal die Messwerte nur im gemeinsamen Blendenbereich f/4 bis f/16 dar, dann spricht das Ergebnis eindeutig für die schon etwas ältere Festbrennweite (blaue Linie):

Messtechnisch scheint der Unterschied gar nicht so groß, aber auf ca. 60cm großen Drucken ist er schon gut sichtbar. Was schade ist, denn das Zoom-Objektiv war schon praktisch um die Skulpturen zu fotografieren. Mit der Festbrennweite muss ich halt immer die Kamera für den Ausschnitt umstellen.

Mein Fazit: Für den Urlaub ist der Zoom praktisch, weil klein und leicht und vielseitig. Aber wenn ich Bildqualität brauche, reicht er mir nicht.

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Veröffentlicht 27.05.2019
Letzte Änderung 02.06.2019